Christlich-orthodoxer Wohltätigkeitsverein der Freunde
des Heiligen Klosters Pantokrator, Melissochori, “Der Heilige Gregorios Palamas“
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Vergöttlichung das Ziel des Menschenlebens

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Archimandrit Georg Kapsanis
Abt des Heiligen Kloster Gregoriou
Hl Berg Athos

Vergöttlichung

Das Ziel des Menschenlebens


Sprache: Deutsch

Seiten: 90
Form: 12x20
ISBN: 9789607553287



Vorwort des engl. Übersetzers 9
Vorwort des Verfassers 15
Theosis - das wahre Ziel des Menschenlebens 18
Die Menschewerdung Gottes: Ursache der Gottwerdung des Menschen 23
Der Beitrag der Gottesmutter zur Vergöttlichung des Menschen 29
Die Kirche: der Ort der Vergöttlichung des Menschen 34
Die Vergöttlichung ist möglich kraft der ungeschaffenen Energien Gottes 40
Voraussetzungen der Vergöttlichung 49
Erfahrungen der Vergöttlichung 60
Warum es vielen Menschen mißlingt, die Vergöttlichung zu erreichen 68
Die Früchte der Erziehung zur Vergöttlichung 74
Die Früchte der Erziehung, die nicht auf die Vergöttlichung zielt 78
Glossar 82

Die Schönheit dieses Buches besteht in seiner Einfachheit. In klaren und einfachen Begriffen stellt es das ursprüngliche Ziel des christlichen Lebens dar - Theosis: Vergöttlichung.

Der Verfasser, Archimandrit Georgios, ist seit 1974 Abt des Klosters des gottgeweihten Grigorios [Hl. Berg Athos]. Er ist in der ganzen orthodoxen Welt als Theologe wie auch geistiger Vater gut bekannt. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel über Theologie und über das geistige Leben geschrieben. Seine Werke sind in viele Sprachen übersetzt worden.

Der Gedanke der Vergöttlichung ist dem westlichen Denken nicht vertraut, obgleich er im Christentum kein neuer Begriff ist. Wenn Christus sagt: Kehrt um, denn das Himmelreich hat sich genaht1, so ist dies ein Aurfruf, ein Leben der Vergöttlichung zu leben.

Vergöttlichung ist die persönliche Kommunion mit Gott von Angesicht zu Angesicht2. Für den westlichen Geist mag dieser Gedanke unverständlich, sogar frevlerisch erscheinen, doch er stammt unzweifelhaft aus den Lehren Christi. Jesus Christus war die Erfüllung der messianischen Vision des Volkes Israel3. Seine Sendung bestand darin, uns mit dem Reich Gottes4 zu verbinden -das nicht von dieser Welt ist5. Als Jesus sagte: Ihr seid Götter6, seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist7, oder Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten8, so ist das wörtlich zu nehmen. Wer daran interessiert ist, kann weitere biblische Belege dafür finden in Leviticus 11,44-45; 20,7-8; Deuteronomium 18,13; Psalm 82,16; Römer 6,22; 1.Korinther 3,16-17; 2.Petrus 1,2-4.

Die ganze Tradition der Opferhandlungen Israels, beginnend mit der Opferung Isaaks, gipfelt in Jesus Christus. Der hl. Johannes der Täufer, Jesajas Echo, spricht: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegträgt9. Der hl. Paulus hat dies im Sinn, wenn er sagt: Wenn ihr aber Christus angehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung10, denn die, die glauben, sind Abrahams Söhne11. Der Name Israel wurde Jakob von Gott als Bezeichnung für seine Treue gegeben, später wurde er von seinen gläubigen Nachkommen geerbt. Diese Gedankenkette wird in den Schriften des hl. Paulus dargestellt, in denen er die Kirche als das Israel Gottes rühmt12, während er an anderen Stellen damit kämpft und darunter leidet, daß seine jüdischen Blutsverwandten, die er Israel dem Fleische nach nennt13, ihren eigenen Messias verleugnen.

Daher ist die Kirche, Gottes Volk, das auserwäahlte Geschlecht14, auch als das neue Israel bekannt, das „geistige Israel”, das nach dem himmlischen Reich strebt. Jene ersten Christen erkannten, daß das Reich Gottes nicht einfach mit einem jüdischen Staat oder einen bestimmten Volk gleichzusetzen sei, sondern für die ganze Menschheit vorgesehen ist.15 Wir alle sind zum wahren Exodus - zum Neuen Jerusalem16 durch die Buße aufgerufen, wie Christus sagte: Denkt nicht, Ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten abzuschaffen. Ich bin nicht gekommen, abzuschaffen, sondern zu erfüllen.17

Die Orthodoxe Kirche hat diese ursprüngliche Botschaft Christi unverändert bewahrt. Aus diesem Grund ist die Orthodoxe Kirche sowohl der Leib Christi18 als auch die reine Jungfrau19, die ihrem Geliebten treu geblieben ist. Durch diese Heilige Überlieferung wird unsere Treue gegenüber der Sendung Christi garantiert, und mit diesem Wissen sagt Er: Ich bin bie euch alle Tage bis zum Ende der Welt20. Man kann Christi Lehren nicht allein aus der Bibel entnehmen; wir würden einfach unsere modernen Vorstellungen auf die frühe Kirche projizieren. Vergöttlichung stammt aus jener Tradition, in der die frühe Kirche, das tradirionelle Christentum und die Orthodoxie synonym sind.

Durch die sieben Ökumenischen Konzile, das Konzil des hl. Photios im Jahr 867 und die palamitischen Konzile im vierzehnten Jahrhundert stellte das traditionelle Christentum seine Theologie dar und definierte sie. Man beachte: die Kirchenkonzile erläuterten und definierten eine bereits existierende Theologie, die in der Kirche vom Pfingsttag an vollständig präsent war. Sie trugen auch die Verantwortung für die Zusammenstellung und Billigung der verschiedenen Bücher, die heutzutage unter dem Sammelbegriff Neues Testament bekannt sind.

Die doppelte Aufgabe der orthodoxen Theologie besteht darin, die Lehren Jesu Christi zu definieren und vor menschlicher Verzerrung zu schützen. Wie man sehen kann, ist die Theologie viel mehr als ein Wissen über Gott, das man durch akademisches Studium erlangen kann. Das Christentum ist ein lebendiger Glaube, der sich auf der Offenbarung des Heiligen Geistes gründet21, die jenen zuteil wird, die der innigen Erfahrung des Dreieinen Gottes und der geistigen Wirklichkeiten für würdig erachtet werden.22 Alle Versuche, Christi Botschaft von einem rein rationalen Standpunkt aus zu verstehen, bleiben bruchstückhaft und unvollständig.

Wir leben nun in einem Zeitalter, in dem die westliche Zivilisation im Gegensatz zu ihrem christlichen Erbe lebt und handelt und dabei dennoch glaubt, sie wisse über Christus und Seine Kirche Bescheid. Dem Westen gelingt es nicht zuzugeben, daß ihn mehr als eintausend Jahre von dieser Tradition trennen. Als Folge davon verdunkelte sich das Verständnis des Westens über Christus und Seine Kirche. Obgleich nicht länger als solche wahtgenommen, war Christi krönende Errungenschaft auch die krönende Errungenschaft der Menschheit, und diese bildet den Wendepunkt in der menschlichen Geschischte. Christi Botschaft war so tiefgreifend und revolutionär, daß man sagen könnte, es gelang der Menschheit nicht, sowohl ihre Größe als auch ihre Einfachheit zu verstehen.

Da das Buch ursprünglich für eine orthodoxe griechischsprachige Leserschaft bestimmt war, gab es viel gemeinsamen Boden zwischen dem Werk und seiner Leserschaft. In der Übersetzung wurde versucht, die Einfachheit des Originals aufrechtzuerhalten und zugleich die zentrale Botschaft so getreu wie möglich wiederzugeben. Einige Erläuterungen sind hinzugefügt worden, um sie dem westlichen Denken verstehbar zu machen, da dieses den wahren Inhalt des Buches mißdeuten könnte.

Um Christi zentrale Lehre zu verstehen, müssen wir uns gewissen Schlüsselwörtern und Begriffen auf neue Weise nähern, nicht gemäß ihrem Gebrauch im heutigen Enlisch [bzw. Deutch]. Wir müssen sie mit offenem Geist betrachten, als würden wir sie zum ersten Mal sehen. Es wird notwendig sein, zu den Grundlagen zurückzugehen und auf diese Weise zu sehen, was Christus und der Westen für die ersten Christen bedeutete. Auf bestimmte biblische Schlüsselwörter wie „Seele” (gr. psyche), „Herz”, „Umkehr” (gr. metanoia, „Änderung der Gesinnung”, „Reue”, „Buße”) und „Geist” (gr. nous) müssen wir schauen, als sähen wir sie zum ersten Mal. Aus diesem Grund wurde entschieden, ein Glossar beizufügen, in dem sie knapp difiniert sind.

Vergöttlichung ist die kostbare Perle, auf die Christus hinweist. 23 Sie kann zu einer ständigen Wirklichkeit für jene werden, die bereit sind, den Pfad zu beschreiten, und so ist sie nicht ausschließlich eine dem Tod folgende Erfahrung - durch die Vergöttlichung wird der Tod transzendiert.24 Der hl. Paulus spielt darauf an, wenn er sagt: Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.25 So brachte sich auch der hl. Stefan, der Erstmartyrer, Christus als Opfer dar, als er zu Tode gesteinigt wurde, und er betete zu Gott, daß seinen Verfolgen Vergebung zuteil werde.26 Der Gesang, der zu Pas´cha (Ostern) erklingt: „Christus ist auferstanden von den Toten, hat den Tod durch den Tod zertreten und denen in den Gräbern das Leben geschenkt” bezeugt dasselbe.

So möge uns allen dieses kleine Buch helfen, nach dem einzig Notwendigen zu streben, diesem Einen, das nicht von uns genommen werden kann.



 

 

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1 Mt 4, 17; Mk 1,15.

2 Vgl. Gen 32,30.

3 Vgl. Deut 18,15-19; Jes 53; Apg 1,6; 2-16-36; 1 Pet 2,6-8.

4 Röm 14,17

5 Jh 18,36

6 Jh 10,34

7 Mt 5,48

8 Mt 13,43

9 Jh 1,29

10 Gal 3,29

11 Gal 3,7-9

12 Gal 6,15-16; vgl. auch Jh 1,11-13; Röm 2,28-29, Jak 1,1.

13 Röm 9-11; vgl. auch Mt 3,9; Jh 8,37-40; 10,32-38.

14 1 Pet 2,9-10.

15 Vgl. Mt 3,7-9; Apg 1,8; 11,1-18; 15,16-17; Gal 3,14;28.

16 Offb 21,2-3.

17 Mt. 5,17.

18 Kol 1,18,24.

19 2 Kor 11,2; Offb 18,23.

20 Mt 28,20.

21 Röm 14,17.

22 Vgl. Apg 9,3-7.

23 Mt 13,45-46.

24 Vgl. Mk 9,1; Jh 4,14; 11,25-26; Röm 5,21; 6,23.

25 Gal. 2,20.

26 Apg 7,59-60.





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