Christlich-orthodoxer Wohltätigkeitsverein der Freunde
des Heiligen Klosters Pantokrator, Melissochori, “Der Heilige Gregorios Palamas“
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Warum lässt Gott Leid und Böses auf der Welt zu?

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Archimandrit Arsenios Katerelos

Warum lässt Gott Leid und Böses auf der Welt zu?
Das brisante Problem der Theodizee

„Deine Gerichte sind eine große Tiefe“
(Ps 36,7)

“O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind sein Gerichte und unerforschlich seine Wege!” (Röm 11,33)

Mit diesem Lobruf offenbarte uns Apostel Paulus die Antwort auf allmenschliche Fragen, welche die Menschheit seit eh und je, in den Gesellschaften aller Epochen, mit Gedanken über die Existenz und den Triumph des Bösen, aber auch der Ungerechtigkeit, quälen. Nicht nur eine Antwort wird uns gegeben, sondern auch neue spirituelle Horizonte des Erlebens der Gerechtigkeit Gottes, die sich uns im Mysterium der Menschwerdung des Logos Gottes enthüllen. Denn Rechtfertigung findet Gott gegenüber dem desorientierten Menschen durch Seine unaussprechlichen Liebe, denn Er „entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an”. Wohingegen der abgefallene Mensch im vollkommenen Gehorsam Christi gegenüber dem Himmlischen Vater Rechtfertigung findet, der „sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod“.

Der gläubige Christ nimmt keinen Anstoß an Kümmernissen und Prüfungen, die durch die Liebe und Weisheit Gottes zugelassen werden, da gerade durch Liebe das Mysterium der Gerechtigkeit Gottes, zugunsten seiner eigenen Erlösung, erfahren wird.

Mit diesen bescheidenen Wünschen erteilen wir der Inspiration und Übersetzung ins Deutsche des kostbaren Buches „Das brisante Problem der Theodizee“, des ehrwürdigen Archimandriten Vt. Arsenios Katerelos, Abt des Klosters des heiligen Nikolaos in Divris/Fthiotida, unseren Segen.

Außerdem wollen wir den Mitgliedern der Freunde unseres Klosters „Hl. Gregorios Palamas“ unsere Glückwünsche aussprechen; denn dieses Werk wird Brüdern auf der ganzen Welt die Möglichkeit bieten, ihren Durst unmittelbar aus der Quelle der Orthodoxen Patristischen Weisheit zu löschen und sich von der Erbarmungslosigkeit des Rationalismus zu lösen, der die benannten diachronischen Fragen unerbittlich wie Feuerwände über sie erhebt.

Mögen die frische Kraft und das Licht des Heiligen Geistes neue Horizonte im Leben eines jeden Menschen öffnen.

Abt des hl.Klosters Pantokratoros bei Melissochori
† Archimandrit Kyrillos
und meine Brüder in Christo.

 

Paperback

Sprache: Deutsch
Seiten: 
Form: 
ISBN: 978-618-84529-1-6


 


© Zentrale Verteilung für die deutsche Ausgabe:
Christlich-orthodoxer Wohltätigkeitsverein der Freunde des Heiligen Klosters Pantokrator,
Melissochori „Hl. Gregorios Palamas“

www.greekorthodoxbooks.com

[email protected]

Liti GR – 57200 Thessaloniki, Griechenland

Tel. 0030/ 2394072744


1. Auflage 2019

© Archimandrit Arsenios Katerelos
Kloster des Hl. Nikolaos
in Divris, Fthiotida, Griechenland
Tel. 0030/ 2231094140

Deutsche Übersetzung aus dem Griechischen:
Alexia Ghika-Kyriazi

Satz und Gestaltung: Gregor Fernbach

Alle Rechte der Verbreitung,
auch durch Funk, Fernsehen und sonstige
Medien, Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe, sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten.


Im Laufe seines Lebens ist der Mensch oftmals mit der großem Problematik der „Theodizee“ konfrontiert, denn er fragt sich beispielsweise, aus welchem Grund das Übel auf der Welt existiert. Auf viele quälende Fragen dieser Art versucht er Antworten zu erhalten. Doch weil die ersehnten Antworten entweder gar nicht zu finden sind oder anders ausfallen, als er es sich wünschen würde, aber auch oftmals vollkommen falsche Interpretationen gegeben werden, fällt der Mensch leider in die Theodizee-Falle und wird von ihren unzähligen Tentakeln erdrückt.

Im Zustand des Schmerzes, der Ungerechtigkeit und der Verbitterung, während unvorhergesehener Ereignisse des Lebens, und ebenso als Folge falscher Verhaltensweisen, vor allem, wenn es schwierig ist, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, wird selbst der Blick geistlicher Menschen getrübt, was dazu führt, dass sie die spirituelle Orientierung vollkommen verlieren. Dies „stimmt“ den allguten Gott „traurig“ und „erfreut“ den menschentötenden Teufel, da sich der geistige Wolf „im Getümmel erfreut“.

Man könnte es als Ironie des Lebens beschreiben, dass selbst das persönliche existentielle Prisma von gläubigen Menschen getrübt wird, wenn ihnen selbst Leid widerfährt. Ihre geistige Wachsamkeit „löst sich in Rauch auf“ und sie verlieren die Selbstbeherrschung, sodass sie leider in der Praxis auf verschiedene persönliche Schwierigkeiten und Widrigkeiten nicht gottgefällig, richtig und zweckmäßig zu reagieren wissen, obwohl sie den Menschen, die ihnen nahestehen und die in der Vergangenheit mit ähnlichen Situationen zu kämpfen hatten, immer mehr oder weniger weise und nützliche Ratschläge und Lösungen vorzuschlagen pflegten. Sie verfangen sich nun selbst, aus eigenem Verschulden, in einer Falle und ertrinken „im Meer des Lebens, das sich berghoch erhebt“1.

Gewiss erscheint uns das Problem der Theodizee größer, wenn es sich um persönliche Angelegenheiten handelt. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Theodizee von geringerer Bedeutung ist, wenn man sie nicht auf persönlicher, sondern auch auf universaler Ebene betrachtet und untersucht.

Jeder Mensch hat sich schon einmal gefragt: Warum gibt es das Böse auf der Welt, warum ist der Mensch von so viel natürlichem, wie auch moralisch-geistlichem Übel eingekreist, und insbesondere auch der gläubige Mensch, der sich darum bemüht, sein Leben dem Willen Gottes unterzuordnen? Beim Gedanken, dass fast überall die Sünde mitsamt ihrer Begleiterscheinungen regiert, hören wir in unserem Herzen die melancholischen Klagewörter des Propheten Jeremias: „Warum ist der Weg der Gesetzlosen glücklich...“(Jer 12,1). Außerdem fragen wir uns, weshalb wir von alldem in unserem Leben belagert werden, wo uns doch der Allmächtige, Allwissende und Allerbarmende Gott so sehr liebt und unser Leben bis ins Kleinste kennt. Wie lässt sich die ewige, zeitlose Hölle vereinbaren mit der über alle Maßen grenzenlosen Güte Gottes? Auf diese drei primären Teilfragen mit den vielen Verästlungen und Kombinationen (moralisches und natürliches Übel – ewige Hölle) lässt sich die Theodizee im Grunde zusammenfassen. Wie kann Gott nach all diesen schmerzhaften Fragestellungen Rechtfertigung erfahren? Mit dieser „Rechtfertigung Gottes“ werden wir uns infolge auseinandersetzen, und so lautet auch die Übersetzung des griechischen Begriffes „Theodizee“.

Als Geistliche Väter der Kirche, die wir sind, müssen wir in der Praxis leider oft feststellen, dass diese Fragen niemals aufhören, direkt oder indirekt, in einigen Fällen sogar quälend, die Menschen mehr oder weniger intensiv zu beschäftigen.

Meist von traurigen Erfahrungen beeinflusst, ignorieren nicht wenige den Umstand, dass das Wesen Gottes vollkommen unbegreiflich bleibt, während man Seiner ungeschaffenen Energien teilhaftig werden und teilweise zu begreifen fähig ist, wie es bei unseren vergöttlichten Heiligen der Fall ist. So ist im Grunde, wenn man einer anthropomorphischen Denkweise folgt, auch Sein Heiliger und Gerechter Willen vollkommen unbegreiflich und kann nur teilweise und oberflächlich verstanden werden, hauptsächlich durch Geläuterte und ihr Leben in Gottesbetrachtung Verbringende. Doch der Heilige Wille ist nicht nur unbegreiflich, sondern ebenso über alle Maßen heilig, gerecht und heilspendend. Die Unbegreiflichkeit des göttlichen Willens und die Gerechtigkeit Gottes geraten nicht in Konflikt und existieren zeitgleich in einer vollkommenen, unvermischten und untrennbaren Harmonie.

Überdies habe ich selbst ausgesprochen bewusste und gewissenhafte Christen kennengelernt, die sich schämten und unglücklich fühlen, weil sie im Versuch, Gottes Handlungsweise zu rechtfertigen, mit negativen Gedanken zu kämpfen hatten, und sich deswegen selbst bereits in der geistlichen Verdammnis meinten. Andere wiederum empfanden, unter anderem aufgrund ihres sensiblen Gemütes, Unwissenheit, falscher Informationen, fehlender geistiger Führung, oder aber durch Einwirken des Dämons der Trübsal, unsagbare, unerträgliche Traurigkeit, weil sie keine vollständigen, logischen Antworten zu finden vermochten.

Zusammengefasst haben wir festgestellt, dass es signifikante Probleme im Bezug auf den Umgang mit der Theodizee gibt, wobei es viele Ursachen und Motive gibt, die verschiedene Menschentypen betreffen, von den sehr Gläubigen über die „Lauwarmen“, die Uninteressierten, bis zu den Atheisten und sogar den Gottesgegnern.

In Anbetracht dieses vielgestaltigen existentiellen Auswegs und geistlichen Labyrinths, der entsteht und viele Seelen quält, aber auch zu Bestärkung der übrigen Seelen, die die Authentizität Gottes zwar ohne Zweifel anerkennen, denen es aber andererseits an Erfahrung und relevanten Kenntnissen fehlt, haben wir nach Kräften eine Reihe von sechs Homilien durchgeführt, die das brennende Problem der Theodizee zum Gegenstand hatten. Diese fanden Ende des Jahres 2001 in der Heiligen Kirche der Panagia Despina in Lamia statt. Jede Homilie ist in sich abgeschlossen, stellt aber auch als eine Fortsetzung der vorherigen dar und kann als ein Teil der gesamten Reihe verstanden werden.

Nach einigen notwendigen Anpassungen (da wir uns nun an ein breiter gefächertes Publikum richten und es sich um geschriebenes Wort handelt), stellen wir hiermit diese Homilien den gottesfürchtigen Lesern zur Verfügung, in der Hoffnung, dass diese zeitlosen, väterlichen Worte ihrer Seele zu einem stärkeren Glauben verhelfen werden. Natürlich handelt es sich bei diesem Thema um ein unerschöpfliches und fast unentwirrbares, bei dem unzählige Faktoren und Parameter zur Kenntnis genommen werden müssen. Deswegen meine ich keinesfalls, es vollends ausgeschöpft zu haben. Dem Beispiel der heiligen Kirchenväter folgend, habe ich so gut wie möglich versucht, ein paar einleitende, grundlegende, einfache väterliche Richtlinien vorzugeben, wie man mit dem Problem der Theodizee, aus theologischer und praktischer Sicht, in diesem „Tal der Trauer und Verdammnis“, in dem wir uns alle unvermeidlich aufhalten, umgehen sollte.

Herzlich möchte ich mich an dieser Stelle beim ehrwürdigen Verleger der Edition „Orthodoxos Kypseli“, Herrn Stylianos Kementzetzides, bedanken, der so großzügig Wohlgefallen daran fand, auch unsere bescheidenen Brosamen von Erwägungen und Schlussfolgerungen über das brisante Problem der Theodizee in die reichhaltige „Schatzkammer“ ausgewählter Geisteswerke seines Verlages aufzunehmen.

Demütig und innig hoffen wir, immerfort wohlbehalten allen geistlichen Fallen zu entkommen, wie auch jener der Theodizee, um frei und unbefangen mit Lob und Jubel zu verkünden: „(...)wer kann die Tiefe Deines verborgenen Willens erforschen, o mein seelenrettender Erlöser?“2, oder wie der heilige Paulus: „O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind sein Gericht und unerforschlich seine Wege!“ (Röm, 11,33).

Abschließend möchte ich in voller Dankbarkeit jede Seele darum bitten, nach dem Lesen dieses Buches, für den Verleger und seine Mitarbeiter, wie auch für meine Wenigkeit, einige brüderliche Worte des Gebetes zum Herrn zu sprechen.

Archimandrit Arsenios Katerelos
Kloster d. hl. Nikolaos in Divris, Fthitioda
09/03/2015

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1. Katevasia der Sonntage des Steuereintreibers/ Pharisäers und der Woche des Käsefastens

2. Aus dem Troparion der Kassiane





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